Viele Industrieexperten erwarten, dass die Automobilindustrie sich vermehrt auf Technologie und Autodesign konzentrieren wird. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise suchen mehr und mehr Autohersteller nach Möglichkeiten, ihre Produktivität zu steigern und dem Kunden dennoch erstklassige Produkte zu bieten.

Motorgröße und Effizienz

Eine neue Methode, die Hersteller vermehrt nutzen, ist die Kostensenkung durch eine Preis- und Größenreduktion.

Mercedes bevorzugt V-6s statt V-8s, und VW und Ford haben angefangen, ihre 4-Zylinder Motoren durch 3-Zylinder Motoren zu ersetzen. Die Verkleinerung passt auch zu den beliebtesten Trends in der Industrie und der Motoreffizienz.

Selbst mit der zunehmenden Beliebtheit von umweltfreundlichen Elektro-Autos versuchen Autohersteller die Effizienz von Verbrennungsmotoren weiter zu steigern. Ingenieure des Unternehmens EcoMotors in Michigan versuchen, die Effizienz zu steigern, indem die Hälfte des Motors auszuschalten, wenn sie nicht verwendet wird. Ein anderes Unternehmen, die Scuderi Group in Massachusetts entwickelt ein separates System, indem vier Abschnitte in 2 Zylinder eingebaut werden, was verschiedene Energiesparmaßnahmen ermöglicht. In der Zwischenzeit steigern Produzenten von herkömmlichen Autos ihre Effizienz durch kleine Innovationen wie leichteres Material, effizientere Bautechniken und fortschrittlichere Elektronik, die benzinsparende Einstellungen ermöglichen.

Konnektivität

Die Konnektivität von Autos ist ein weiteres heißes Thema in der Industrie. Kunden verlangen vermehrt Smartphone-ähnliche Funktionen von Autos an und Autohersteller reagieren darauf mit Infotainment-Systemen, die Sprachsteuerung und Internetzugang ermöglichen. Fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme, Fernsteuerung und Fernüberwachung sind einige der Technologien, die sehr nachgefragt sind. Um der steigenden Nachfrage nachzukommen und technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, werden Autohersteller in den kommenden Jahren verstärkt mit Kommunikations- und Technikunternehmen zusammen arbeiten.

Autohersteller erkennen die Vorteile von Kooperation mit anderen Herstellern. Doch direkte Zusammenschlüsse wie Fiat/Chrysler sind wahrscheinlich nicht der Weg, den andere Hersteller wählen werden. Wahrscheinlicher ist eine projektbasierte Zusammenarbeit. Unternehmen werden vermehrt nach einer Zusammenarbeit mit anderen Herstellern suchen, wenn dies eine hohe Umsatz- und Effizienzsteigerung verspricht. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation von Mercedes, Renault und Nissan zur Steigerung der Produktion von Kleinwagen auf 1,5 Millionen Wagen pro Jahr.

Künstliche Intelligenz

Eine Technologie, die der Automobiltechnologie schaden könnte, ist die Entwicklung künstlicher Intelligenz für Autos. Google’s Ankündigung von einer Reihe von Autos, die eigenständig steuern, bremsen und beschleunigen, ändert die Bedingungen für die gesamte Industrie. Auch wenn Google’s von allein fahrendes Autos noch weit vom Markt entfernt ist, könnten selbstständig steuernde Fahrzeuge schneller als von der Industrie erwartet realisiert werden.

GM’s Cadillac-Abteilung erwartet die Markteinführung von teilweise selbstständigen Autos im Jahr 2015. Audi und BMW haben bereits Konzepte für solche Wagen präsentiert. Selbstständig fahrende Autos könnten Ampeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen und sogar Führerscheine überflüssig machen. Intelligente Fahrzeuge könnten zudem auch Informationen zum Verkehr sammeln und Routen dementsprechend planen. Eigenständige Autos könnten die nächste große Erfindung der kommenden Jahrzehnte sein und die Automobilindustrie grundlegend verändern.