Nach der ersten Begeisterung für elektrische Autos scheint deren die Zukunft weniger rosig: Verbraucher kaufen diese Autos nicht in Massen und Autohersteller zeigen wenig Enthusiasmus dafür, diese Wagen beliebter zu machen.

Vor ein paar Monaten sagte Takeshi Uchiyamada, ein Top-Manager bei Toyota und Leiter von Toyota R&D, dass elektrische Fahrzeuge derzeit keinen wirtschaftlichen Sinn machen und dass Toyota den eQ, sein zweites elektrische Auto, nur in geringen Stückzahlen fertigen wird.

Auf dem letzten Genfer Autosalon konzentrierten sich die meisten Autoproduzenten auf technologisch fortgeschrittene Autos mit traditionellen Verbrennungsmotoren. Warum und wie sind elektrische Fahrzeuge bei Verbrauchern und Herstellern so unbeliebt geworden – und sind sie immer noch die Fahrzeuge der Zukunft?

Beschränkungen

Einer der Hauptfaktoren, der die Verbreitung von elektrischen Fahrzeugen verhindert, ist die derzeit begrenzte Nutzbarkeit der Wagen. Die meisten elektrischen AutosFahrzeuge können nur 100 – 200 km zurücklegen, und Kunden fürchten sich davor, mit trockener Autobatterie auf einer einsamen Straße liegen zu bleiben.

Doch diesen Problemen kann mit besserer Planung vorgebeugt werden. Die meisten Autobesitzer pendeln ohnehin nicht weiter als 100 Kilometer pro Tag, und wer weiter Fahren möchte, kann seine Reise genau Planen. Eine Studie des britischen Technology Strategy Board ergab, dass Besitzer von elektrischen Fahrzeugen nach drei Monaten um 35% weniger um die Batterielaufzeit der Autos besorgt waren, nachdem sie den Wagen besser kennen gelernt hatten. Fahrer wählen effizientere Wege und mindestens 83% der Fahrer sagten aus, dass die Autos ihren täglichen Anforderungen gerecht wurden.

Technologische Verbesserungen könnten die Reichweite von elektrischen Fahrzeugen verbessern. Toyota zeigte sich im September zögerlich gegenüber dem elektrischen Automarkt, hat jedoch in der Zwischenzeit einen Autobatterie-Prototyp entwickelt, die eine chemische Zusammensetzung auf Sodiumbasis nutzt und welche die Reichweite der elektrischen Fahrzeuge von 500 km auf 1000 km auf einer einzigen Batterieladung erhöht. Andere japanische Unternehmen arbeiten ebenfalls an Sodium-Ionen Prototypen und drei dänische Unternehmen arbeiten zusammen an einem Energieträgermodul, dass Bio-Methanol zum aufladen der Batterie nutzt und die Reichweite des Autos damit auf bis zu 500 Meilen erhöht.

Bis dahin könnte Tesla Motors’ Model S Auto das elektrische Auto sein, dass solche Fahrzeuge zum Mainstream machen könnte. Der elektrische Sedan wurde vom MotorTrend Magazin nach Anerkennung durch Automobile und Yahoo zum Auto des Jahres ernannt. Das S-Model wird von vielen als attraktiv angesehen und hat eine Reichweite von 265 Meilen, was die Ängste der Verbraucher beschwichtigen könnte.

Wege in die Zukunft

Es gibt noch große Hürden zu nehmen, bevor elektrische Fahrzeuge weit verbreitet sein werden. Fehlende Infrastruktur wie Ladestationen in vielen Ländern sowie die hohen Anschaffungskosten für elektrische Fahrzeuge machen diese außerhalb von reichen Ländern schwer verkäuflich. Doch Fans elektrische Autos sollten keine zu dunkle Zukunft befürchten. Es gab eine Zeit, in der Verbrennungsmotoren ebenfalls als unzuverlässig, beschränkt und zu teuer für die Allgemeinheit angesehen wurden. Es gab keine Tankstellen und die Reparatur der Autos war schwierig. Aber mit der Zeit entwickelte sich die Infrastruktur und Ford und seine Fließbandautos machten Autos für jeden erschwinglich.